Wien-Museum: Exhibition about Otto Wagner and the Viennese Modernism

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Wien-Museum: Ausstellung über Otto Wagner und die Wiener Moderne

Die erste große Otto Wagner Schau im Wien-Museum seit 1963 bemüht sich um eine Korrektur des Bildes von Otto Wagner. Er gilt als einer der größten Jugendstilarchitekten. Die Kuratoren Andreas Nierhaus und Eva-Maria Orosz argumentierten jedoch, dass „dieser Begriff der Radikalität seiner Bauten und Brisanz seiner Themen nicht gerecht wird“. Des Weiteren zeigt diese Ausstellung auch, dass Otto Wagner zu sehr vielen Projekten und architektonischen Umgestaltungen seiner Zeit Entwürfe einreichte, aber oft abgelehnt wurde. Das Moderne hatte sich im Wien um 1900 noch nicht durchgesetzt. Wie wäre es, falls Wagner erfolgreich gewesen wäre? Z. B. würde das Technische Museum heute nicht in einem historischen Stil dastehen. Auch das Stadtmuseum am Karlsplatz wurde nicht nach seinem Entwurf gebaut.

Die Ausstellung zeigt die realisierten Projekte Otto Wagners und seine publizierten Schriften. Rund die Hälfte der entstandenen Bauten, so schätzt man, waren allerdings Miethäuser. Berühmt wurden aber andere: Die Stadtbahn, die Postsparkasse, die Häuser an der Wienzeile, die Kirche am Steinhof, die Wienfluss-Einwallung im Stadtpark. Einflussreiche Schriften Wagners waren „Die Baukunst unserer Zeit“, „Moderne Architektur“ und „Die Großstadt“. Er war auch Professor an der Akademie der Bildenden Künste und seine Moderne wurde bis an die Westküste der Vereinigten Staaten exportiert. Richard Neutra, Frank Lloyd Wright und Rudolf Schindler wurden von ihm beeinflusst. Umgekehrt bekam er wichtige Impulse von der jüngeren Generation.

Fotos, Pläne, Zeichnungen, Objekte wie Stuhl und Schrank aus seinen Wohnungen und Ateliers, Modelle, Banner, Dokumente, Bild- und Videoprojektionen befinden sich in den Räumen. Sogar seine Visitenkarten werden gezeigt. Wahrscheinlich zum ersten Mal, denn das professionelle Beziehungsnetzwerk Otto Wagners ist zu einem großen Teil noch gar nicht wissenschaftlich aufgearbeitet.

Otto Wagner – noch bis 7. Oktober 2018 im Wien Museum am Karlsplatz.

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Wien-Museum: Exhibition about Otto Wagner and the Viennese Modernism

The first great Otto Wagner exhibition since 1963 tries to correct the image of Otto Wagner. He is seen as the greatest architect of Viennese Art Nouveau. The curators Andreas Nierhaus and Eva-Maria Orosz argument, that “this term isn’t right to describe the radicality of his buildings and the brisance of his subjects.” Furthermore this exhibition shows, that Otto Wagner submitted sketches to many projects and architectural redesigns of his time, but was often rejected. The decision makers didn’t agree to his modernism in Vienna around 1900. How would it be today, if Wagner would have been more successful? I. e. would the Technical Museum not have been built in a historical style. Also the city museum wasn’t built after his plans.

The exhibition shows the realized projects of Otto Wagner and his published writings. It is estimated that about half of his buildings were residential. Others became famous: the suburban railway, the postal savings bank, the buildings at Wienzeile, the church Am Steinhof, the embankment of the Wien river in the Stadtpark. Influential writings include “The Art of Building of Our Time”, “Modern Architecture” and “The Large Town”. He was also lecturer at the Academy of Fine Arts and his modernism was exported throughout the American west coast influencing Richard Neutra and Frank Lloyd Wright. Vice versa he got important impulses from the younger generation.

Photos, plans, drawings, documents, image- and video projections are in the rooms. Even his business cards are shown. Probably for the first time, because the professional network of Otto Wagner hasn’t been researched to a great extent.

See Otto Wagner at Wien Museums Karlsplatz until 7th October 2018, open from Tuesday to Sunday 10 am to 6 pm

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